Das Konzept der „Lernanalyse“ („Learning Analytics“) ist noch relativ neu, wenn es darum geht, die Reichweite und den Einfluss auf den Erfolg von Studierenden in der Hochschulbildung zu messen. Der Begriff wurde erstmals in einer Studie von Mitchell und Costello (2000) auf elektronische Lern- und Weiterbildungsprodukte angewandt. Erst etwa zehn Jahre später entwickelte sich das Konzept zu einem wichtigen Thema im Bereich Bildung und Wissenschaft.

Learning Analytics ist ein einfaches Konzept, das im Wesentlichen die Optimierung des Lernens definiert und dazu beiträgt, zu verstehen, wie Einzelpersonen lernen und in welchem Umfeld dies erfolgt. Die Analysen können zur Optimierung von wichtigen Schlüsselkomponenten der akademisch-wissenschaftlichen Bildung eingesetzt werden, z. B. zur Identifizierung von Lehrveranstaltungen, zur Optimierung von Lehrplänen, zur Verbesserung der Leistung von Lehrkräften und der Beschäftigung nach dem Studium. Bei der Lernanalyse werden Datengewinnung und -verarbeitung mit integrierten Technologien und Berichtsfunktionen kombiniert, um Trends aufzudecken, den Einfluss auf den Studienerfolg zu verstehen und um Studierende zu identifizieren, bei denen möglicherweise das Risiko besteht, dass sie in ihrem Studium weniger erfolgreich sein werden. Die Beobachtung der demografischen Daten der Studierenden ermöglicht ein eingehendes Verständnis dafür, wie die oben genannten Komponenten der akademischen Ausbildung zusammenwirken und den Erfolg beeinflussen.

Die Verbesserung der Art und Weise, wie Studierende lernen und recherchieren, kann von ihrer Informationskompetenz abhängen - der Fähigkeit, Informationsquellen zu suchen, zu finden, zu bewerten, auszuwählen und zu nutzen. Bibliotheken sind oft federführend bei der Vermittlung von Informationskompetenz, wobei Bibliothekar:innen die Recherchefähigkeiten fördern. Wirksame Daten, die die Bibliotheksnutzung mit dem Erfolg der Studierenden verknüpfen, unterstreichen die Bedeutung der Bibliothek und die Rolle der Bibliothekar:innen bei der Förderung dieses wichtigen Pfeilers eines erfolgreichen Studiums.

In den letzten Jahren wurde die Lernanalyse um einige komplexe Ebenen erweitert. Eine davon ist der Schutz der durch Studierende und Wissenschaftler:innen erzeugten Daten. Das Aufkommen internationaler Datenschutzbestimmungen wie der DSGVO bedeutet, dass für die Art und Weise, wie Institutionen Lernanalysen nutzen, eine vorsichtige und bedachte Strategie befolgt werden muss. Die Art und Weise, wie die Bibliothek das Lernen der Menschen beeinflusst, muss Teil dieser Strategie sein. Für Bibliotheken bringt dieser evolutionäre Ansatz für Daten zwei Herausforderungen mit sich. Die erste besteht natürlich darin, die Privatsphäre und die Daten der Nutzer:innen zu schützen. Bibliothekar:innen haben eine ethische Verantwortung, wenn sie detaillierte Daten über das Engagement der Nutzer:innen bereitstellen, um sicherzustellen, dass die Privatsphäre dieser Nutzer:innen geschützt wird. Die zweite Herausforderung besteht in der Automatisierung und Bereitstellung des sicheren Zugriffs auf Datensätze. Bibliothekar:innen müssen sich unter Umständen mit dem Zugriff auf und der Sammlung von Daten aus verschiedenen Plattformen und der manuellen Kombination dieser Daten für die Analyse befassen. Während dieser Ansatz mit der traditionellen Bibliotheksberichterstattung einigermaßen machbar war, ist er mit zusätzlichen Datensätzen, die für ein Gesamtbild der Auswirkung der Bibliothek erforderlich sind, nicht skalierbar. Die manuelle Datenverarbeitung ist nicht nur mühsam, sondern erhöht auch das Risiko von Datenverlusten und - was noch dramatischer ist - von Datenverletzungen.

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Wie lassen sich Bibliotheksdaten am besten mit Learning Analytics in Einklang bringen? Das kürzlich von der ACRL veröffentlichte Learning Analytics Toolkit ist ein guter Ausgangspunkt. Dieses Toolkit enthält Informationen über Datenschutz und Ethik, mögliche Ergebnisse und Beispiele für Bibliotheksdaten, die mit dem Studienerfolg verknüpft werden können.

Selbst mit einer soliden Grundlage zu diesem Thema stehen viele Bibliotheken noch immer vor dem Problem, unterschiedliche Datenquellen zu vereinheitlichen und einen zentralen Zugriffspunkt für sichere Daten bereitzustellen. Der nächste wichtige Schritt ist daher der Einsatz einer Analyseplattform für Bibliotheken, die Daten vereinheitlichen und verschiedene Datenelemente (z. B. Studienergebnisse und die Nutzung digitaler Ressourcen) in einem einzigen Dashboard zusammenfassen kann.

Sehen Sie sich das folgende Video an und erfahren Sie, wie Sie die Bibliotheksnutzung ganz einfach mit dem Lernerfolg Ihrer Studierenden verknüpfen und die wichtige Diskussion über Lernanalysen in Ihrer Organisation voranbringen können.