Viele Bibliotheken sehen Flexibilität und die Fähigkeit, schnell und einfach auf sich ändernde Nutzerbedürfnisse zu reagieren und schnell zu handeln, als ein wichtiges Ziel an. Ein Mangel an umfangreicher und eingehender Datenanalyse kann jedoch dazu führen, dass Bibliotheken wichtige Informationen über Nutzeraktivitäten entgehen, was sie daran hindern kann, ihre Ziele zu erreichen. Unterschiedliche Datenquellen, manuelle Verarbeitung, Offline-Speicherung und ein fehlender Gesamtüberblick können dazu führen, dass das Zusammentragen und Analysieren von Bibliotheksdaten zu einer schwierigen und komplizierten Aufgabe wird.

In einem kürzlich durchgeführten Webinar berichteten Michael Levine-Clark, Dean der University of Denver Libraries, Thomas A. Peters, Dean of Library Services der Missouri State University Libraries, und Andrew White, Library Director des Rensselaer Polytechnic Institute (RPI), über ihre Erfahrungen und Erfolge mit Bibliotheksanalysen. Zusätzlich werden Strategien für einen soliden Datenansatz diskutiert, der ansprechend ist, fundierte Erkenntnisse liefert und den Wert der Bibliothek demonstriert.

„Na und?“

Diese Frage stellt Podiumsteilnehmer Thomas A. Peters gleich zu Beginn der Diskussion. Dies ist eine ausgezeichnete Frage, die man sich bei der Analyse von Bibliotheksdaten stellen sollte. Indem Sie diese Frage stellen, wandeln Sie Ihre Bibliothek von einer „datengetriebenen“ zu einer „dateninformierten“ Organisation und gehen weg von der Big-Data-Mentalität, die in den letzten Jahren populär geworden ist. Diese kleine Änderung hilft, Ihre Bemühungen neu zu fokussieren und kann Ihre Bibliothek dazu ermutigen, eine Geschichte mit den Daten und Erkenntnissen aus Ihrer Datenanalyse zu erzählen.

Was könnten Sie übersehen?

Wann immer Daten benötigt werden, liegt es an dem Bibliotheksteam, die besten Datenquellen zu bestimmen und anschließend Zeit für das Zusammentragen der Informationen aufzuwenden. Es kann eine Herausforderung sein, sicherzustellen, dass nicht zu viel Zeit damit verbracht wird, Daten zusammenzutragen, statt sie zu interpretieren. Wenn die Datenanalyse für Bibliotheken automatisiert und visuell aufbereitet werden kann, lassen sich Trends leicht erkennen (z. B. überhöhte Ausgaben innerhalb Ihrer Bestände und Sammlungen) und Ihr Bibliotheksteam kann die Daten schnell und einfach interpretieren. Mit mehr Zeit für die Analyse der Daten können neue Fragen und Antworten auftauchen.

Welche Rolle spielt die Bibliothek für den akademischen Erfolg?

Für wissenschaftliche Bibliotheken ist es wichtig, zum Erfolg der Studierenden beizutragen. Ein besseres Verständnis dafür, wo Studierende keine Erfolge aufweisen, und ein Fokus auf interessante Trends können Ihrer Bibliothek ebenfalls helfen, ihre Position und ihren Wert zu demonstrieren. So hat Michael Levine-Clark bei der Untersuchung von Daten beispielsweise festgestellt, dass Studierende mit mehr EZproxy-Sitzungen tendenziell einen höheren GPA (Grade Point Average) aufwiesen.

Was kann getan werden, um Daten zu sichern?

Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass personenbezogene Informationen innerhalb der Einrichtung verbleiben sollten. Die Auswahl der Art von Daten, die in die Analyseplattform geladen werden sollen, ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Daten. So urteilte beispielsweise der Sicherheitsbeauftragte des Rensselaer Polytechnic Institute, dass IP-Adressen personenbezogene Daten sind, und entschied sich, diese nicht in EBSCOs Analyseplattform Panorama zu integrieren.