Barrierefreiheit ist ein wesentlicher Aspekt bei der Produktentwicklung, um eine positive Umgebung für alle Personen zu schaffen. Indem sie Maßnahmen ergreifen, um die Barrierefreiheit zu einem Teil ihrer Grundprinzipien zu machen, stellen Unternehmen sicher, dass sie allen Nutzer:innen eine positive Erfahrung ermöglichen und schaffen integrative sowie nutzerfreundlichere Produkte.

Die Stärke des Internets liegt in seiner Universalität. Der Zugang für alle, unabhängig von körperlichen Einschränkungen, ist ein wesentlicher Aspekt.

Tim Berners-Lee
Director and inventor
World Wide Web

Bei der Entwicklung digitaler Produkte und Services müssen Softwareentwickler:innen und Unternehmen die unterschiedlichen Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Nutzer:innen berücksichtigen. Das World Wide Web Consortium (W3C) hat die Richtlinien für Barrierefreihat von Web-Inhalten (Web Content Accessibility Guidelines, WCAG) entwickelt, die sicherstellen, dass Websites und digitale Anwendungen von allen Menschen genutzt werden können – unabhängig von ihren Fähigkeiten.

Einige Einschränkungen, die die Interaktion mit digitalen Produkten beeinträchtigen können, sind Folgende:

  • Visuelle Einschränkungen (Sehschwäche, Blindheit)
  • Auditive Einschränkungen (Hörschwäche, Taubheit)
  • Motorische Einschränkungen (Schwierigkeiten bei der Verwendung der Maus oder Tastatur)
  • Kognitive Einschränkungen (Lernschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen)
  • Sprachliche Einschränkungen (Schwierigkeiten beim Sprechen)

Für jede dieser Einschränkungsarten gibt es spezifische Überlegungen und Lösungen, die Designer:innen und Softwareentwickler:innen für eine integrative Plattform umsetzen können.

Visuell

Wenn Entwickler:innen ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 für Standardtexte berücksichtigen, verbessern sie die Lesbarkeit für Nutzer:innen, die eine Seh- oder Farbschwäche aufweisen. Das bedeutet, dass die Helligkeit des Textes mindestens 4,5 Mal höher sein sollte als die des Hintergrunds. Sie können auch alternativen Text und Untertitel bereitstellen, die die Kompatibilität mit Bildschirmlesegeräten sicherstellen, und einen Dunkelmodus in textbasierten Anwendungen einrichten. Bei der Entwicklung von Inhalten kann blinden Menschen und denen mit einer Sehschwäche geholfen werden, indem Beschreibungen hinzugefügt werden, die erklären, was angezeigt wird.

Auditiv

Für Nutzer:innen mit einer Hörschwäche werden Untertitel oder Transkriptionen für Audioinhalte, visuelle Hinweise und Warnungen, geeignete Untertitel und integrierte Gebärdensprachdolmetscher benötigt. Die Entwicklung von hochwertigem Audiosound (ohne Hintergrundgeräusche) ist eine Methode zur Verbesserung der Barrierefreiheit für Nutzer:innen mit einer Hörschwäche. Die Bereitstellung von einfachem Text für Menschen, die Gebärdensprache verwenden, ist ebenfalls eine Methode zur Förderung der Barrierefreiheit.

Motorisch

Entwickler:innen können die Software so gestalten, dass sie vollständig navigierbar und nur mit der Tastatur bedienbar ist, mit unterstützenden Technologien kompatibel ist und anpassbare Eingabemöglichkeiten für Nutzer:innen mit motorischen Beeinträchtigungen bietet. Die Möglichkeit, eine Website nur mit der Tastatur zu bedienen, ist für Nutzer:innen notwendig, die einen Kopfzeiger, einen Joystick, einen Mundstab oder Taster, die mit verschiedenen Körperteilen bedient werden, verwenden. Bei der Gestaltung von Websites oder digitalen Inhalten sollten die Designer:innen diese Personen ebenfalls berücksichtigen.

Kognitiv

Für Nutzer:innen mit kognitiven Beeinträchtigungen sind ein übersichtliches Layout, einheitliche Navigationsmuster, intuitive Bedienelemente, die Verwendung einfacher Sprache und die Vermeidung von Fachjargon wichtige Hilfsmittel. Die Aufteilung von Informationen und Aufgaben in überschaubare Teile ist ebenfalls hilfreich. Einige Nutzer:innen verwenden Text-to-Speech-Software, andere wiederum verwenden Tools zur Vergrößerung von Schriftarten oder Textabständen. Bei der Erstellung flexibler Umgebungen ist es wichtig, die verschiedenen Arten der Interaktion von Menschen mit der Software zu berücksichtigen.

Sprachlich

Für Nutzer:innen mit sprachlichen Einschränkungen können Entwickler:innen textbasierte Kommunikationsoptionen bereitstellen, Spracherkennungs- und Diktierfunktionen integrieren, Unterstützung für symbolbasierte Kommunikationssysteme einbauen sowie visuelles Feedback und die Bestätigung von Nutzereingaben bieten. Die Bewertung der Art und Weise, wie Nutzer:innen mit Organisationen kommunizieren können, ist ein Bereich, der manchmal übersehen wird. Wenn beispielsweise nur eine Telefonnummer zur Verfügung steht, jedoch keine Chat- oder E-Mail-Optionen als Alternative angeboten werden, kann das manche Nutzer:innen abschrecken.

Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren und die Implementierung geeigneter Lösungen können Softwareentwickler:innen Produkte schaffen, die für ein breites Spektrum an Nutzer:innen zugänglich und nutzbar sind, und so die Inklusion in der digitalen Welt fördern. Ein tieferes Verständnis der Standards für Barrierefreiheit und ihrer Zusammenhänge trägt zu einer besser vernetzten Welt bei.

EBSCO ist bestrebt, allen Nutzer:innen positive Erfahrungen mit seinen Produkten zu ermöglichen. Barrierefreiheit ist ein wichtiger Aspekt in all unseren Produktentwicklungsstrategien. Unter anderem haben wir bei EBSCO bereits seit langer Zeit ein Team, das sicherstellt, dass EBSCOs Softwareentwicklungen den neuesten WCAG-Standards entspricht. Haben Sie Fragen zur Barrierefreiheit? Dann wenden Sie sich bitte an accessibility@ebsco.com.